Karpaltunnelsyndrom

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Du hast keine Lust auf ein Karpaltunnelsyndrom? Dann ist es an der Zeit vorzubeugen.

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Karpaltunnelsyndrom

1. Einleitung

Wenn du keine Lust auf Schmerzen im Handgelenk, eine fehlende Feinmotorik und kribbelnde oder taube Finger hast, dann solltest du dir diesen Artikel genau durchlesen. Denn wer Bescheid weiß, kann Schmerzen vermeiden und rechtzeitig vorbeugen.

Du erfährst was ein Karpaltunnelsyndrom ist, wie es entsteht, wie du bzw. dein Arzt es erkennt, welche Behandlungen es gibt, wie sie ablaufen und zu guter Letzt verrate ich dir wie du dagegen vorbeugen kannst.

2. Was ist ein Karpaltunnelsyndrom?

Der Karpaltunnel ist eine knöcherne und gewebeartige Verbindung zwischen deinem Unterarm und deiner Hand. Durch diesen Tunnel, von der Schulter bis in die Finger, verläuft der Medianus Nerv sowie diverse Sehnen.

Das Karpalband sorgt dafür, dass die Sehnen, Sehnenscheiden und Nerven an ihrem vorgesehenen Platz bleiben. Der Medianus Nerv steuert die Muskelbewegungen und den Tastsinn der Hand.

Schon von Natur aus handelt es sich um eine physiologische Engstelle, die anfällig für Überlastungen, Druckschädigungen und neurologische Verletzungen ist.

Wird Druck auf den Nerv ausgeübt, verschlechtert sich die Durchblutung und es treten vermehrt Bestandteile des Blutes aus. Dazu gehören auch Immunzellen, die die Ursache für den Druck bekämpfen wollen. Dadurch steigt das Risiko einer lokalen Entzündung und Ödembildung (Wasseransammlung) im Nerv. Die wiederum sorgt dafür, dass sich die Durchblutung rund ums Handgelenk weiter verschlechtert. Es kommt zu einer Nervenreizung oder -schädigung, die man Karpaltunnelsyndrom nennet.

Lesetipp: Einen Überblick über die anatomischen Strukturen bekommst du im Artikel Schmerzen im Handgelenk.

Karpaltunnelsyndrom

3. Welche Beschwerden macht ein Karpaltunnelsyndrom?

3.A. Anfangsstadium des Karpaltunnelsyndroms

Die Beschwerden entwickeln sich meist über einen längeren Zeitraum und machen sich zuerst im Schlaf und am Morgen bemerkbar. Das liegt daran, dass der Druck im Karpaltunnel zunimmt, wenn nachts das Handgelenk gebeugt wird.

Typische Symptome sind

  • kribbelnde oder eingeschlafene Finger
  • Schmerzen, Missempfindungen und Gefühlsstörungen zuerst im Mittel- und Ringfinger, später im Daumen und Zeigefinger

Durch Schütteln der Hand oder kaltes Wasser kommt es zur Wiederherstellung der Zirkulation des Karpaltunnels und die Schmerzen werden gelindert.

3.B. Spätere Symptome des Karpaltunnelsyndroms

Im weiteren Verlauf des Karpaltunnelsyndroms werden die Beschwerden tagsüber immer intensiver und weitere Symptome kommen hinzu:

  • Schmerzen und Schwellungen in den Händen
  • funktionelle Störungen wie eingeschränkter Tastsinn und vermeintliche Ungeschicklichkeit
    • Dadurch werden alltägliche Tätigkeiten, wie Telefonieren, Zeitunglesen, eine Tasse festhalten, Hemdzuknöpfen oder Fahrrad- bzw. Autofahren immer schwerer.
    • Der Verlust der Feinmotorik macht sich vor allem in den Fingern an der Daumenseite der Hand bemerkbar.
  • Ein permanentes Taubheitsgefühl (Lähmung) in den Händen führt zum Verlust der Fingerfertigkeit bzw. Fingergeschicklichkeit.
  • Aufgrund der Minderversorgung kann es zu einem Muskelabbau im Daumenballen kommen.
  • Eine Schmerzausstrahlung in den Oberarm bzw. bis in die Schultern ist möglich, da der Medianus Nerv bis in die Schulter verläuft.

4. Wie entsteht ein Karpaltunnelsyndrom überhaupt?

Handgelenk dehnen

Ein Karpaltunnelsyndrom kann beispielswiese durch

  • Überlastung,
  • Verspannungen,
  • Traumata wie Knochenbrüche/Blutergüsse/Arthrosen
  • Wassereinlagerungen
    • durch hormonelle Veränderungen oder
    • aufgrund von Erkrankungen wie Diabetes. (Umgekehrt kann ein Karpaltunnelsyndrom auch Hinweis auf ein erhöhtes Diabetesrisiko sein.)
  • Übergewicht oder
  • Krankheiten

ausgelöst werden oder es zumindest begünstigen.

Die Hauptursache ist Überlastung und Überlastung entsteht durch einseitige Belastung und zu wenig Ausgleichsbewegung. Die Folge sind Verkürzungen an den Beugesehnen der Hände welche zu einer zu hohen Spannung führen, die Beugesehnen anschwellen/entzünden lässt und damit zum Druck im Karpaltunnel führt.

Muskelüberspannungen kommen durch einseitige Bewegungsmuster zustande bei denen:

  • die Hände ständig im Handgelenk gebeugt oder gestreckt werden was z.B. beim Schreiben auf einer Tastatur oder beim Tippen am Handy der Fall ist.
  • ein wiederkehrendes, kraftvolles Zugreifen nötig ist.
  • Hand und Arm in Schwingungen geraten wie beispielsweise bei einer Motorsäge.

Besonders betroffen sind also Fließbandarbeiter, Forstarbeiter, Kassierer, Masseure und Büroangestellte.

5. Wie wird ein Karpaltunnelsyndrom diagnostiziert?

Da es Krankheiten gibt die dem Karpaltunnelsyndrom ähnlich sind, ist die Diagnose aufwändig.

Neben einem Feinmotorik-Test, bei dem man ein rundes Gefäß umgreifen muss, wird mithilfe von Röntgenuntersuchungen oder einer MRT die Daumenarthrose, starke Schäden oder Nerv-Verletzungen ausgeschlossen.

Eine Ultraschalluntersuchung kann Aufklärung darüber geben, ob es kleinere Veränderungen wie Abflachungen oder Verdickungen des Nervs im Handgelenk gibt.

Als am Zuverlässigsten gilt jedoch die Elektroneurographie. Sie misst die Nervenleitgeschwindigkeit, welche Rückschlüsse auf eine Nervenfaserschädigung und den Gewebezustand rund um die Nerven erlauben.

6. Wie läuft die Behandlung eines Karpaltunnelsyndrom ab?

Üblich sind u.a. Medikamente, Nachtschienen, Kortison-Spritzen sowie Operationen.

Lesetipp: Leicht vertiefende Informationen zu jedem Punkt findest du im Artikel Schmerzen im Handgelenk.

7. Wie kann man einem Karpaltunnelsyndrom vorbeugen?

Handgelenktest

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