Skoliose
Eine Skoliose kann deinen Körper durcheinanderbringen. In diesem Artikel erfährst du alles über diese Krankheit und wie du wieder ins Gleichgewicht kommst.

- Autorin: Nicole Odermatt
- Fachliche Prüfung: Cornelia Brückner
- Letzte Aktualisierung: 05.06.2022

Skoliose
Einleitung
Eine Skoliose kann deinen Körper durcheinanderbringen: von Nackenverspannungen über Atemschwierigkeiten bis zu einem schiefen Becken. In diesem Artikel erfährst du alles über diese Krankheit und wie du wieder ins Gleichgewicht kommst.
1. Was versteht man unter einer Skoliose?
Eine Skoliose (von griech. Krümmung) ist eine seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule. In der seitlichen Ansicht ist die Wirbelsäule zwar S-förmig, von hinten sollte sie allerdings eine gerade Linie bilden. Abweichungen davon werden Skoliose genannt.
Die Wirbelsäule ist für deine Gesundheit essenziell. Deshalb kann eine Störung wie die Skoliose deinen Körper gehörig durcheinanderbringen. Sie verursacht innere und äußere Symptome.
In 90 % der Fälle kann keine konkrete Ursache ausgemacht werden, allerdings gibt es einige Risikofaktoren. Wende dich an eine ärztliche Fachperson, wenn du bei dir oder deinem Kind eine Skoliose vermutest.
Die Früherkennung ist bei Skoliose enorm wichtig, denn eine rechtzeitige Behandlung verbessert die Heilungschancen.
Wie schon Hippokrates um 400 v. Chr. wusste: Vorbeugen ist besser als heilen! Am Schluss verrate ich dir meine Tipps.
2. Symptome – Wie erkenne ich eine Skoliose?
Viele Menschen haben eine sehr leichte Skoliose, die äußerlich nicht sichtbar ist. Eine ausgeprägtere Verkrümmung hingegen ist kaum zu übersehen, weil sie sich auf diverse Körperteile auswirkt.
2.A. Veränderungen an der Wirbelsäule
Es gibt einfache und doppelte Krümmungen. Die einfache wird C-Deformation genannt, weil die Wirbelsäule wie ein C oder eine Banane gebeugt ist. Sie kommt in der Brustwirbelsäule, der Lendenwirbelsäule oder in beiden gleichzeitig vor.
Die doppelte Krümmung der Wirbelsäule ähnelt einem S oder einer Schlange, weshalb sie S-Deformation heißt. Diese beinhaltet sowohl eine Krümmung in der Lendenwirbelsäule als auch eine in der Brustwirbelsäule, in entgegengesetzter Richtung.

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Man kann eine Skoliose mit einem krumm gewachsenen Baum vergleichen. Mit dem Unterschied, dass eine Skoliose geheilt werden kann!

Zu weiteren Veränderungen der Wirbelsäule zählen Versteifungen oder ein Bandscheibenvorfall ( Bandscheibenvorfall der Lenden-, Brust- oder Halswirbelsäule).
2.B. Schmerzen und Bewegungseinschränkungen
Eine Skoliose macht sich normalerweise durch Schmerzen bemerkbar, und zwar meist im Rücken und Nacken. Der untere Rücken ist besonders betroffen. Schau dir diese Artikel an, wenn du mehr über ▶ Nackenverspannungen oder ▶ Ursachen für Nackenschmerzen, ▶ Schmerzen im unteren bzw. ▶ oberen Rücken erfahren möchtest.
In der Regel sind muskuläre Ungleichgewichte für diese Schmerzen verantwortlich. Sie können außerdem die Bewegungsfreiheit einschränken. Daraus resultierende Schonhaltungen machen alles noch schlimmer.
2.C. Fehlstellungen
Charakteristisch für eine Skoliose sind deutliche Fehlstellungen wie ein schräges Becken, ungleich hohe Schultern und schiefe Rippen.
2.D. Funktionsstörungen
Nicht nur äußere, sondern auch innere Körperteile in Bauch und Brust können beeinträchtigt werden. Das geht so weit, dass Organe wie Herz, Magen, Lunge, Niere, Dünn- und Dickdarm nicht mehr richtig arbeiten. Die Folgen sind Atemschwierigkeiten, Magen-Darm-Beschwerden usw.
Alle Achtung
Besonders wenn du die letzteren Anzeichen bei dir feststellst, solltest du dich sofort ärztlich untersuchen lassen. Die geschilderten Symptome können sowohl auf eine Skoliose als auch auf andere Erkrankungen wie ein BWS-Syndrom oder einen Bandscheibenvorfall der Lenden-, Brust- oder Halswirbelsäule hinweisen. Eine Fachperson kann die Ursachen ausfindig machen, eine Diagnose stellen und die nötige Behandlung verschreiben.
3. Was verursacht eine Skoliose?
In ungefähr 90 % aller Fälle bleibt die Ursache einer Skoliose im Dunkeln. Bekannt sind einzig einige Risikofaktoren:
- Störungen der Hormone, Nerven und Muskeln,
- Wachstumsstörungen der Knochen,
- erbliche Veranlagung,
- angeborene Fehlbildungen,
- negative Umwelteinflüsse sowie
- Übergewicht,
- schlechte Körperhaltungen und
- einseitige Belastungen.
Schon ein Baby kann an einer Skoliose leiden, aber gehäuft tritt sie im Wachstumsalter, vor allem zwischen 10 und 12 Jahren, auf. Man geht davon aus, dass die Wirbel unterschiedlich schnell wachsen. Wenn dann noch eine Fehlhaltung oder ein anderer der genannten Faktoren dazu kommt, wird die Wirbelsäule unförmig. Mädchen sind gefährdeter als Jungen.
Doch auch im Erwachsenenalter bist du nicht vor einer Skoliose gefeit. Wenn du zum Beispiel im Fußball immer das stärkere Bein einsetzt – das gilt schon als einseitige Belastung. Oder wenn du beim Arbeiten ständig krumm dasitzt.
Diese Bewegungsmuster führen zu verklebten Faszien und Muskelverspannungen, welche wiederum einen großen Druck auf die Wirbelsäule ausüben.
„Was sind Faszien?“, fragst du dich vielleicht? Die Antwort findest du im Artikel BWS-Syndrom unter Abschnitt 4.
4. Diagnose – Wie wird eine Skoliose festgestellt?
4.A. Sind es die lieben Gene?
Ich bin keine Ärztin – und du wohl ebenso wenig. Nutze meine Informationen also nicht, um dich selbst zu diagnostizieren. Wende dich stattdessen an die Fachperson deines Vertrauens. 👩⚕️👨⚕️
Sie oder er fragt dich zunächst nach dem ersten Auftreten, der Dauer und der Intensität der Symptome – das ist die sogenannte Anamnese.
Danach folgt die körperliche Untersuchung. Bei der Skoliose gestaltet sich diese einfach, da viele Fehlstellungen offensichtlich sind. Zudem gibt es den Vorbeugetest (Adams-Test). Er vermittelt einen Eindruck, wie stark deine Skoliose ist.
Wie funktioniert er? Du beugst dich nach vorne und dein Arzt/deine Ärztin steht hinter dir und beobachtet deine Wirbelsäule während du dich langsam aufrichtest. Die Skoliose wird dadurch sichtbar bzw. ist auch spürbar.
Dank Röntgen-, CT- oder MRT-Bildern kann darüber hinaus der genau Schweregrad deiner Skoliose bestimmt werden.
5. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Skoliose?
Je nachdem, wie ausgeprägt deine Skoliose ist, bieten sich unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten an. Eine leichte Skoliose ohne Beschwerden muss nicht behandelt werden. Bei einer schweren Form hingegen, wenn sonst nichts genützt hat, wird eine Operation in Erwägung gezogen. Zwischen diesen beiden Extremen gibt es weitere Optionen wie Physiotherapie, Chiropraktik und ein Korsett. Gerade bei Kindern wird mit Letzterem versucht, die Wirbelsäule zu begradigen.
Apropos Kinder: Je früher eine Skoliose erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Außerdem ist es wichtig, das Problem an der Ursache zu behandeln. Anstatt über längere Zeit mit Schmerzmedikamenten die Symptome zu bekämpfen, sollten besser die muskulär-faszialen Dysbalancen gelöst werden.
Dafür braucht es Geduld und die Bereitschaft, Bewegungsmuster im Alltag zu verändern. Gezielte Übungen können zu mehr Gleichgewicht beitragen. Superduperwichtig:
- einerseits verkrampfte Muskeln entspannen, dehnen, mobilisieren und
- andererseits zu schwache Muskeln kräftigen.
Ohne den Muskeldruck auf deine Wirbelsäule besteht eine gute Chance, dass dein Körper wieder in Balance kommt und deine Beschwerden nachlassen. Ob deine Wirbelsäule wieder gerade wird, hängt von vielen Faktoren wie Alter und Schweregrad ab. Jetzt weißt du zumindest, welche Möglichkeiten es gibt, um dieses Ziel zu erreichen. 🎯
6. Training mit Skoliose
Was kann ich bei Skoliose machen?
Darf ich trainieren, wenn ich eine Skoliose habe?
Das besprichst du am besten mit deiner Ärztin oder deinem Physiotherapeuten. Grundsätzlich ist es so, dass die Schmerzen durch Schonen nur noch schlimmer werden.
Was soll ich beachten, wenn ich trotz Skoliose trainieren möchte?
Belaste deine Wirbelsäule nicht von oben. Denn so wird sie zusammengedrückt. Bei einer gesunden Wirbelsäule ist das kein Problem, aber bei einer Skoliose werden die Wirbel unterschiedlich stark belastet.
Welchen Muskeln soll ich besondere Beachtung schenken?
Du solltest dich besonders auf die Hüft-Abduktoren und -Adduktoren, die tiefen Rückenstrecker, die schräge Bauchmuskulatur sowie die seitlichen und hinteren Wadenmuskeln konzentrieren.
Welche Übungen sind für Menschen mit Skoliose geeignet?
In meinem Online-Mitgliederbereich gibt es ganz viele Übungen, die du auch bei Skoliose ausführen kannst. Schau am besten in meinem Online-Mitgliederbereich vorbei!
7. Einer Skoliose nachhaltig vorbeugen
Neben Früherkennung heißt das Rezept zur Vorbeugung einer Skoliose – du ahnst es schon – Bewegung. Drei Tipps, die ich dir auf den Weg geben möchte:
1. Immer beide Körperhälften einbeziehen / trainieren / dehnen / kräftigen.
2. Auf eine aufrechte Haltung achten.
3. Im Alltag weniger sitzen.
Klingen diese drei Punkte für dich wie ein Ding der Unmöglichkeit? Den meisten meiner KundInnen erging es ähnlich. Erst dank meines Online-Mitgliederbereichs kamen sie in die Umsetzung.
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Quellenverzeichnis:
(1) https://www.shutterstock.com/de/image-vector/types-scoliosis-medical-anatomical-vector-illustration-1082209535